Benjamins Hühnerstall

Hühner artgerecht halten

Jeder Halter muss eine artgerechte Haltung mit ausreichenden Beschäftigungsmöglichkeiten für die Hühner gewährleisten.
Es gibt zahlreiche Bücher über die Haltung von Hühnern im Garten, in denen neben Informationen zu verschiedenen Hühnerrassen und ihrer Pflege auch Hinweise zum Stallbau und zur Ausgestaltung der Ausläufe zu finden sind.

Vor der Anschaffung eigener Tiere ist ein Besuch bei erfahrenen Hobby-Hühnerhaltern empfehlenswert. Die folgenden Maßangaben stellen die gesetzlich vorgegebenen Mindestwerte für Hühnerhaltungen dar, die bei konventioneller Haltung erfüllt werden müssen.

Hobby-Hühnerhaltungen sollten diese Maße und Angaben nach Möglichkeit übertreffen. Die Mindestmaße müssen eingehalten werden, wenn die Hühner im Falle eines Tierseuchenausbruchs über einen längeren Zeitraum ausschließlich im Stall gehalten werden dürfen (Aufstallung).

WICHTIG

Hühner fühlen sich in einer Gruppe am wohlsten und dürfen daher nie alleine gehalten werden!

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Hühnerstall

Der Hühnerstall muss in einem guten baulichen Zustand und gut gegen Hitze, Kälte und Regen isoliert sein. Die Einrichtung des Stalles muss für die Hühner gesundheitlich unbedenklich sein. Achten Sie daher auf die Verwendung geeigneter Farben und Klebstoffe. Es darf keine Stellen geben, an denen sich die Hühner verletzen können (zum Beispiel hervorstehende Nägel).

Der Stall muss so hoch sein, dass sich die Tiere ohne Verletzungen auf einen erhöhten Platz zurückziehen können. Für einen guten nächtlichen Schutz vor Fuchs, Marder oder Dachs eignen sich komplett geschlossene und abschließbare Ställe. Der Stall sollte leicht zu reinigen sein.

Hühnerstallboden

Für den Boden ist die Auswahl eines geeigneten Materials, beispielsweise Stroh oder Hobelspäne, besonders wichtig. Scharren muss, zumindest in Teilbereichen des Stalls oder im Auslauf, möglich sein. Staubbaden zur Gefiederpflege (Sand und Urge- steinsmehl) muss den Tieren bei jeder Witterung ermöglicht werden.

Tabelle 1: Gesetzliche Mindestanforderungen an das Flächenmaß des Stallbodens

 

 

Mindestflächen

Quadratmeter

für je neun Legehennen        

1

gesamter Stall

2,5

Beleuchtung

Hühner sollten sich nach Möglichkeit im Freien aufhalten können. Auch im Stall ist für einen ausreichenden Einfall von Tageslicht zu sorgen. Hühner haben ein anderes Sehvermögen als der Mensch. Daher ist im Stall bei der zusätzlichen Verwendung von künstlichen Lichtquellen darauf zu achten, dass diese für die Wahrnehmung des Huhnes flackerfrei sind.

Dies ist bei Frequenzen von mehr als 2000 Hertz gewährleistet. Geeignete Lampenarten sind Leuchtstofflampen mit elektroni- schem Vorschaltgerät und LEDs, bei denen elektrische Dimmung und Steuerung möglich ist; am besten mit Vollspektrum.

Legenester

Es muss mindestens ein Legenest für je sieben Legehennen mit einem Mindestmaß von 35 mal 25 cm vorhanden sein. Die Einrichtung von Legenestern hat den Vorteil, dass Sie die Eier nicht im gesamten Hühnerstall suchen müssen. Im Nest sollte es dunkel sein.

Sitzstange

Das nächtliche Zurückziehen auf einen erhöhten Platz (Aufbaumen) gehört zu den natürlichen Verhaltensweisen des Huhns. Dazu müssen im Stall erhöhte Sitzstangen angebracht werden. Diese sollen gesundheitlich unbedenklich und verletzungssicher sein, insbesondere scharfe Kanten sind zu vermeiden.

Die Tiere müssen mit den Zehen um die Stange greifen und die Fußballen müssen vollflächig aufliegen können. Ideal sind oval abgeflachte Stangen, eckige Stangen müssen abgerundete Kanten haben. Sind die Stangen so hoch angebracht, dass die Hühner sie nicht erreichen können, benötigen sie eine Aufstiegshilfe. Ein Brett oder eine Wanne unter den Sitzstangen, in denen der nächtlich abgesetzte Kot aufgefangen wird, erleichtert die Stallreinigung.

Tabelle 2: Mindestmaße für die Gestaltung der Sitzstangen

 

 

Mindestmaß Sitzstangen

Zentimeter

Abstand zur Wand

20

Abstand zur nächsten Sitzstange       

30

Sitzstangenlänge pro Huhn

15

Auslauf

Eine gute Umzäunung ist von enormer Bedeutung, um das Eindringen von Tieren (z.B. Fuchs, Marder, Ratte, Katze und Habicht) zu verhindern.

Der Zaun sollte mindestens 150 cm hoch sein und 30 cm tief in den Boden eingelassen werden. Als Alternative bietet sich auch ein elektrischer Weidezaun an. Zum Schutz vor schlechter Witterung und Greifvögeln müssen auch im Auslauf Bereiche geschaffen werden, in denen die Hühner in Deckung gehen können. Ebenso wie im Stall benötigen die Hühner im Auslaufbereich eine dauerhaft tiergerechte Bodenqualität.

Der Boden wird vor allem durch ihr Futtersuchverhalten stark in Mitleidenschaft gezogen. Bei entsprechender Witterung kann sich Morast bilden. Vor allem für Schlechtwetterperioden ist ein überdachter Auslaufbereich sinnvoll.

Ein morastiger Boden kann die Hühner gesundheitlich beeinträchtigen und somit tierschutzrechtlich relevant werden. Einer starken Abnutzung des Bodens können Sie vorbeugen, indem Sie die von den Hühnern genutzte Fläche regelmäßig wechseln (Wechselausläufe).

TIPP!

Der Morastbildung des Bodens können Sie entgegenwirken, indem Sie zum Beispiel Kies oder Holzhackschnitzel auf die betroffenen Stellen geben.

Futter und Wasser

Hühner brauchen geeignete Fütterungs- und Tränkeeinrichtungen. Achten Sie darauf, dass die Futter- bzw. Wasserschalen eine gute Futteraufnahme ermöglichen und gut zu reinigen sind. Auch bei Minusgraden müssen Hühner immer Zugang zu frischem Wasser haben.

Hühner sind Allesfresser, dennoch ist das Verfüttern von Küchen- und Speiseabfällen nach EU-Recht verboten. Der Bedarf an Nährstoffen bei eierlegenden Hennen kann durch speziell zusammengestellte Futtervormischungen aus dem Fachhandel gedeckt werden. Zusätzlich muss den Hühnern, insbesondere bei der Stallhaltung und der Gabe von Körnerfutter, eine Mischung aus gemahlenen Muschelschalen und Steinchen (Geflügelgrit) zur Verfügung stehen.

Die Muschelschalen sollten dabei als grobe Partikel zur freien Verfügung (langsam wirkende Calcium-Quelle) vorgelegt werden und nicht gemahlen sein. Hühner haben keine Zähne und benötigen Grit, um die Körner im Magen aufzuschließen und für die Verdauung zugänglich zu machen.


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Zum Schutz vor der Einschleppung von Tierseuchen dürfen Sie Ihre Hühner nur an Stellen füttern, die für Wildvögel unzugänglich sind. Tränken Sie Ihre Hühner nicht mit Oberflächenwasser, zu dem Wildvögel Kontakt haben. Futter, Einstreu und sonstige Gegenstände, mit denen Ihr Geflügel in Berührung kommen kann, müssen für Wildvögel und Schadnager unzugänglich aufbewahrt werden.

Haltung eines Hahns

Einen Hahn zu halten ist nicht unbedingt erforderlich. Die Aufgabe des Hahns kann auch vom ranghöchsten Huhn übernommen werden. Hennen fühlen sich jedoch durch einen Hahn beschützt.

Sofern die Haltung eines Hahns vorgesehen ist, sollten Hennen und Hahn gemeinsam aufgezogen werden. Ein Hahn sollte mit zehn bis fünfzehn Hennen gehalten werden.

Befruchtete Eier können, sofern sie zeitnah nach dem Legen entnommen werden, ohne Bedenken verzehrt werden. Bei Unsicherheit, ob ein Ei womöglich bebrütet wurde, kann das Ei geschiert werden. Hierbei wird eine starke Lichtquelle unter das Ei gehalten. Bei weißen Eiern genügt eine starke Taschenlampe, bei dunklen Schalenfarben sollte eine spezielle Schierlampe verwendet werden. Sofern sich ein Küken entwickelt hat, ist dieses als Schatten zu erkennen.

TIPP!

Hähne können laut sein!
Beziehen Sie deshalb im Vorfeld die Nachbarn und die Gemeindeverwaltung mit ein!


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Hühner transportieren oder einfangen

Der tierschutzgerechte Transport beginnt bereits beim schmerzfreien Einfangen der Hühner. Auch der Transport selbst sollte möglichst schonend durchgeführt werden.

Achten Sie insbesondere auf ein geeignetes Transportbehältnis, eine gute Belüftung und je nach Witterung auf eine entsprechende Temperierung des Transportfahrzeugs.

Dunkeln Sie die Haltungseinrichtung und das Transportbehältnis ab. Das erleichtert das Einfangen und gestaltet den Transport schonender.

TIPPS ZUM EINFANGEN!

  • Gehen Sie ruhig auf die Hühner zu.

  • Gehen Sie bedacht mit ihnen um.

  • Treiben Sie sie nur langsam zusammen, zum Beispiel

    mit Gittern oder Besen.

  • Ergreifen Sie das Huhn mit Händen oder Fanghaken,

    entweder an den Beinen oder an der Basis beider

    Flügel.

  • Sie dürfen niemals an den Flügeln ziehen oder das Tier

    an nur einem einzelnen Flügel greifen. Bei Abwehr-

    bewegungen kann es hier zu Flügelbrüchen kommen.

  • Tragen Sie das Huhn nah an Ihrem Körper.

  • Tragen Sie das Huhn nicht mit dem Kopf nach unten.

  • Heben Sie das Huhn niemals am Gefieder oder an nur

    einem Bein hoch.


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